Dieses Wiki ist die Grundlage für ein erhellendes Buch zum Thema Transparenz in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Sozialem wie Privatem (Inhaltsverzeichnis).
Definition[]
Transparenz ist das Gewähren potenzieller Einsicht in eine vorgeblich wahre Information.
Dies kann persönlich in Form von Kommunikation oder dank einem entsprechenden Medium geschehen. (siehe auch "Transparenz-Definition")
Transparenz ist ein komplexes Thema, denn es handelt sich um eine "offene" Form von Kommunikation bzw. Information und lässt sich überall im Leben der Menschen in vielen Abstufungen bis zu verschiedenen Formen von Intransparenz finden.
Vision[]
Der Transparenz fehlt im bisherigen allgemeinen Verständnis die Vision.
Transparenz selbst ist kein Ziel, sondern ein Werkzeug zum Erreichen von Zielen. Diese Ziele sind in den Vordergrund zu stellen.
Sonst werden die Risiken und Nachteile der Transparenz (wie z.B. Grenzverletzungen und Reizüberflutung) wieder auf diejenigen zurück fallen, die Transparenz gefordert haben. (siehe auch "Transparenz-Kritik")
Nackte Transparenz ist voller Daten - aber ohne Inhalt.
Alle Transparenz-Sektoren haben eigene Ziele, Zwecke und Mittel zur Durchsetzung - aber auch ebenso eigene Transparenz-Grenzen (wie z.B. Transparenz-Gesetze und Transparenz-Barrieren). Eines der wichtigsten Zwecke aller Sektoren ist "Vertrauen".
Subjekte[]
Die sogenannten Transparenz-Subjekte werden aufgeteilt in Transparenz-Geber (z.B. Politiker, Staatsgewalten) und Transparenz-Nehmer (z.B. die Öffentlichkeit).Transparent können sein:
- Menschen / Verhalten - z.B. persönliche Transparenz - Private Transparenz (Open Privacy)
- Organisationen / Systeme - z.B. Politische Transparenz (Gewalten-Transparenz), Wirtschafts-Transparenz, Soziale Transparenz, ...
- Medien (Informationen, Daten)
Daher gibt es u.a. objektbezogene, strukturelle und prozedurale Transparenz (siehe auch "Transparenz-Arten").
Objekte[]
Die Inhalte, die "transparent gemacht" werden (oder auch nicht), wie z.B. die Nebeneinkünfte von Politikern, können Transparenz-Objekte genannt werden.
Transparenz-Komplementäre[]
Unabhängig von der Berechtigung, nenne ich die Faktoren, die gegenüber einem Transparenz-Prinzip eine Intransparenz einfordern, Transparenz-Komplementäre:- Bei den Komplementären handelt es sich häufig um Interessen, die gegenläufig zur Transparenz verlaufen - wie z.B. die Geheimhaltung eines Rezeptes.
- Gesetze / Schutzrechte wie z.B.:
- Datenschutz ist ein anerkanntes Komplementär, in dessen Fällen eine Intransparenz völlig legitim und absolut schützenswert ist
.
- Auch die Privatsphäre dürfte unstreitbar schützenswert bleiben. Ob und inwiefern jemand seine Privatsphäre öffnen und sich preis geben möchte, bleibt demjenigen selbst überlassen.
- Die Intimsphäre ist ein Sonderfall, der privat in allen erdenklichen Formen transparent gemacht werden - aber öffentlich wiederum andere Schutzrechte verletzen - kann.
- Während die Markt-Transparenz in vielen Teilen eine Grundlage für einen funktionierenden Markt ist (z.B. Informationen über das Produkt und den Preis), wird die Politik von einer Geheimhaltungsregel dominiert. Dieses prinzipielle Geheimnis der Politik vor ihrem Souverän ist das eigentliche Problem der Politischen Transparenz.
- Transparenz-Barrieren, die auch völlig natürlicher Art sein können. Ein Mensch selbst kann z.B. nicht völlig transparent sein, sonst handelt es sich um Überwachung, die sich auch negativ auf die Gesundheit und das Leistungsvermögen auswirkt. Noch sind die Gedanken auch technisch frei und von aussen unkontrollierbar. Das sollte auch so bleiben.
- Transparenz als solches sagt nichts darüber aus, ob die potenzielle Einsicht im Einzelfall auch erfolgen kann. Ämter können Informationen "zur Einsicht halten" - aber das Amt kann meilenweit von mir entfernt sein. (Transparenz-Teilhabe / Transparency-Access)
Transparenz-Ebenen[]
Um die komplexen Vorstellungen von Transparenz einfacher darstellen und voneneinander trennen zu können, wird diese hier in drei Ebenen aufgeteilt:
Erfahrungsebene der Transparenz[]
Transparenz kann direkt erfahren werden (siehe auch Transparenz-Ordnung).
Bereits auf der Erfahrungsebene zeigt sich, dass die transparenten Inhalte nicht unbedingt wahr, überprüft oder gar transparent überprüfbar sein müssen (siehe auch "Verifizierte Transparenz").
Informationsebene / Daten[]
Marina Weisband unterscheidet treffender Weise zwischen Verfügbarkeit und Bekanntmachung.
Die Verfügbarkeit beschreibt den ersten Schritt, in dem es nur um Informationen (Open Data) geht, die erfasst, nach Schutzrechten gefiltert und in frei zugänglichen Formaten auf entsprechenden Portalen zur Verfügung gestellt werden.
Bereits die Bekanntmachung deutet an, dass die nackten Rohdaten aufbereitet werden müssen.
Daher müssen die Daten verschlagwortet, kontextualisiert, referenziert und auf den richtigen und wichtigen Portalen in einer allgemeinverständlichen Sprache publiziert werden, wo diese von den Bürgern auch erwartet werden (siehe auch "Transparenz-Workflow").
Mediale Ebene der Transparenz[]
Bereits die "Bekanntmachung" zeigt, dass die reine Informations- & Datenebene von Transparenz schnell verlassen werden kann. Im Prinzip liegt die Grenze in jeglicher medialer Aufbereitung, die eine allgemeinverständliche Kontextualisierung von Rohdaten überschreitet.
Auch die Nachvollziehbarkeit, die häufig in einem Atemzug mit Transparenz genannt wird, überschreitet die informationelle Ebene.
Die Verantwortung der multimedialen Aufbereitung der Transparenz übersteigt in der politischen Transparenz das Leistungsvermögen einzelner Politiker bei weitem. Diese Verantwortung muss aufgeteilt werden auf den jeweiligen Politiker, die Partei, Regierung, öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die Freie Presse.
Die Aufgaben der Erfahrungs- & Informations-Ebene zählen ebenso zu den Multimedialen Aufgaben.
Hinzu kommen:[]
- Ermöglichen von multimedialer Interaktion, Partizipation & Kollaboration
- Ermöglichen virtueller Simulation des transparenten Datenbestands (Open Data) zu dem Zweck mögliche und unmögliche Lösungsvorschläge (Alternativen) zu visualisieren und die Zusammenhänge und Möglichkeiten vorstellbar zu machen.
- Politische Willensbildung: Aus dem Auftrag zur politischen Willensbildung und zur Umsetzung wirklicher Nachvollziehbarkeit sind die notwendigen Grundlagen zum allgemeinen Verständnis der transparenten Rohdaten entsprechende Lernmedien zu erstellen und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen!
- Rundfunk-Auftrag: Aus dem Auftrag an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk lassen sich vor allem Bildungs-Auftrag, Informations-Auftrag, Minderheiten-Auftrag und Kultur-Auftrag ablesen, die wie folgt interpretiert werden können:
- Auch der Bildungs-Auftrag des Rundfunks lässt sich so verstehen, dass die Bürger in der Lage sein sollten, sämtliche Vorgänge innerhalb der Politik verstehen zu können.
- Um die Bürger gemäß Informations-Auftrag wirklich informieren zu können, müssen die Zusammenhänge der politischen Daten verstanden und im Sinne eines Rundfunks visualisiert werden.
- Der Minderheiten-Auftrag des Rundfunks will die Meinungsvielfalt darstellen. Dies ist im Sinn der Transparenz vor allem dann möglich, wenn die unterschiedlichen politischen Konzepte und vor allem Alternativen zur Lösung der kollektiven und lokalen Probleme simulierbar und somit visualisiert werden.
- Dem Kultur-Auftrag wird entnommen, dass die aufbereitete multimediale Transparenz möglichst einfach und frei in jegliche Sprache übersetzbar sein (und in den wichtigsten Sprachen zur Verfügung gestellt) werden muss. Erweitert bedeutet dies, dass die transparenten Daten in offenen Standards aufbereitet und offenen Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden müssen, um frei in jeglichen ("kulturellen") Kontext gestellt werden zu können.
Politik-Cockpit[]
Zusammengefasst sollten die vorhandenen transparenten Daten zur Darstellung des gesamten politischen Prozesses in allen Einzelteilen genutzt werden können - wie in einem professionellen Management (Management-Cockpit, Business Intelligence). Die Informationen für die Öffentlichkeit werden dabei in einem "Public Cockpit" gebündelt.
Natürlich sollte die Regierung selbst, auch bei den geheimen Informationen (Rechtemanagement), die Möglichkeiten der Neuen Medien nutzen und sämtliche notwendigen Daten katalogisiert in Bild und Ton intern in Form eines Governance Cockpit simulierbar und interagierbar darstellen.
Lösungs-DatenBank und -Werkstatt[]
Für praktisch alle gesellschaftlichen, lokalen und globalen Probleme gibt es nicht nur die Lösung - meist gibt es unzählige Alternativen.Die Kulturrevolution der Neuen Medien ermöglicht, dass Alternativen nicht nur vorstellbar, sondern spielerisch und interaktiv simulierbar werden.
Letzte Aktivitäten[]
Videos[]
Was ist Transparenz => Johannes Ponader
Making Politics Transparent (Winthrop Rockefeller Institute's Conference on Political Reform)
Verantwortung als Voraussetzung für Transparenz (Marina Weisband)
Außer Kontrolle: Die Stimme der Vielen im Netz (Gunnar Sohn, Marketing Forum)
Immer schön geschmeidig bleiben ;-)
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